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Erotik Marketing

Was ist Erotik-Marketing und wie läßt sich Erotikmarketing in der Praxis umsetzen? Eine paar Worte aus der Erfahrung anderer Erotikprojekte, gedacht vor allem für Existenzgründer in der Erotikbranche.

Bielefeld, den 12.03.03: Wer heute noch aktiv in Erotikgeschäft einsteigen und Geld verdienen möchte, braucht vor allem diese Dinge: Ein durchdachtes Konzept, eine gute Einkaufsquelle und eine Menge Spielgeld. Zeit sollte man ebenfalls fürs Erotik-Geschäft mitbringen. Das klappt nämlich in den seltensten Fällen auf Anhieb. Um sich in einem Markt wie der Erotikbranche zu etablieren, muß man sich schon etwas einfallen lassen. Der 9999. Internetsexshop im Web lockt keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Trotzdem probieren das auch heute noch zahlreiche Existenzgründer aus; meistens erfolglos. Wer nichts vom Einkauf und Marketing versteht, wird sicherlich irgendwann mit seinem Unternehmen untergehen. Das sind unsere Erfahrungen aus dem Marketingbereich.

Als Marketingexperten haben wir uns in den letzten 10 Jahren mit dem Erotik-Marketing intensiver beschäftigt und immer wieder zwischendurch sporadisch Erotik-Projekte mit Stammkunden realisiert. Bis auf einen Sexshop im Fetisch-Bereich sind alle Erotikprojekte erfolgreich abgewickelt worden. Übrigens, der Fetischshop war damals einer der ersten "Sexshops" im Internet und hat trotz einer 1997 mit öffentlichen Mitteln geförderten Unternehmensberatung die Kurve nicht bekommen. Der Betreiber des Erotik-Shop hat hartnäckig und konsequent grundsätzlich das Gegenteil von dem getan, was im schriftlichen Beratungsbericht von uns als Unternehmensberater vorgeschlagen wurde. Kann so ein Erotikshop trotz vieler Anfragen pleite machen? Ja, er kann.

Erotik-Marketing allgemein:
Wer als Erotikshop, lokaler Sexshop, Erotikversand oder Erotik-Dienstleister mit einem Angebot an Artikeln oder Dienstleistungen auf Kundensuche geht, muß auf jeden Fall Werbung für sich betreiben. Von selbst kommen so gut wie kaum Kunden. Das hat auch nichts mit Internet zu tun; werben muß jeder für sich. Ob normale Mailings, Printwerbung oder Internetwerbung spielt keine Rolle. Hauptsache die Erotik-Werbung kommt an und läßt sich für den Erotikseiten-Anbieter in ausreichend Umsatz umwandeln.

Erotikmarketing im Internet:
Da wir uns hier mit dem Internet beschäftigen, kommt für uns auch nur Erotik-Marketing im Web zum tragen. Für andere Werbeformen gibt es andere Experten aus der Werbebranche. Die Frage, ob sich denn das Erotikmarketing im Internet überhaupt lohnt, kann man fast immer bejahen. Allerdings nur mit einem ausreichenden Werbebudget für externe Dienstleister. Werbung in Suchmaschinen geht nicht von einem Tag zum anderen. Dafür braucht es schon eine ganze Weile, bis erste Ergebnisse zu sehen sind. Vorteil bei der Internetwerbung: Die Werbung wirkt hier quasi rund um die Uhr; also an 365 Tagen im Jahr im gesamten deutschsprachigen Raum. In manchen Suchmaschinen teilweise jahrelang!

Werbeformen beim Erotik-Marketing im Web:
Hauptschwerpunkte sind die Erotikwerbung in Suchmaschinen, bzw. die Listung in den Suchmaschinenergebnissen. Sucht beispielsweise ein potentieller Interessent nach einem bestimmten Produkt in Suchmaschinen, sollte man als Erotik-Anbieter unter den ersten 10 Positionen zu sehen sein. Wenn nicht, wird das echt schwer, den Interessenten für sich selbst zu gewinnen. Die Werbeform nennt sich Suchmaschinen-Marketing. Klappt das mit den Platzierungen nicht, müssen Anzeigen in Suchmaschinen geschaltet werden. Bannerwerbung kann auch bei themenverwandten Internetseiten geschaltet werden. Pro Klick auf einen Banner zahlt der werbetreibende Erotik-Anbieter einen bestimmten Preis. Eine solche Erotik-Werbung ist immer mit Kosten verbunden.

Effizientes Erotik-Marketing funktioniert auch mit Gewinnspielen. Wichtig ist in der Startphase eines Erotikprojekts, möglichst viele Kunden mit Daten wie Anschrift und Mailadresse zu generieren. Die Mailadresse kann dann - das Einverständnis des Kunden vorausgesetzt - für einen regelmäßigen Newsletter verwendet werden. Newsletter haben sich auch im Erotik-Marketing etabliert und sich nicht zu unterschätzen. Hauptvorteil: Elektronische Mailings kosten kein Porto und der Kunde kann interaktiv sofort etwas bestellen oder sich ansehen. Das geht natürlich mit einem Werbebrief aus Papier so nicht.

Prioritäten im Erotik Marketing:
Dem Thema Suchmaschinen wie Google ist Priorität 1 einzuräumen. Mindestens 2/3 aller Kunden im Web finden über Suchmaschinen den Weg zu konkreten Angeboten. Da muß man als Erotkshop, Erotikversand, DVD-Shop, Sexshop oder anderer Erotikanbieter dabei sein; entweder in den Suchergebnissen oder mit Werbung wie Google Adwords. Das Marketing von Internetseiten ist ein langfristiger Geschäftsprozess. Viele Erotik-Anbieter sind heute immer noch der Meinung, mit einer einmaligen Zahlung ist das Thema Erotikwerbung dauerhaft erledigt. Dem ist definitiv nicht so!!

Was oft vorkommt: Nach der Inanspruchnahme des Dienstleisters lassen die Erotikshops ihre Seiten verkümmern und bauen ihren Shop nicht wie geplant aus. Das Erotik-Projekt stirbt häufig dann aus Mangel an Besuchern. Oder es stirbt aus Unkenntnis, was als nächstes zu tun wäre, damit das Thema Neukundengewinnung im Internet endlich mal konkrete Formen annimmt. Solche Erotikanbieter verdienen kein Geld und wir auch nicht (bei Umsatzvereinabrung). Wenn das gesamte Erotikprojekt dann gestorben ist, lag alles nur am "unfähigen Dienstleister". Kennen wir alles schon....

Regionale Bestimmungen in der EU beim Erotik-Marketing:
Nicht alles was in anderen europäischen Ländern wie Österreich, Tschechien, der Schweiz oder den Niederlanden in Sachen Erotikwerbung erlaubt ist, funktioniert auch 1:1 in Deutschland. Beim Erotikmarketing sind die deutschen Anbieter aus der Erotikindustrie ständig mit dem Thema Jugendschutz und dessen Umsetzung beschäftigt. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall anwaltlicher Rat für den Erotikanbieter. Die einschlägigen Erotik-Foren im Internet sind voll von dieser Problematik. Und auch mehr oder weniger "windige Lösungsvorschlage" von selbsternannten Experten in diesem Bereich.

Unser Tipp: Einen auf Erotik und Jugendschutz spezialisierten Anwalt beauftragen und das geplante Erotik-Projekt von ihm prüfen lassen. Wer hier am falschen Ende spart, darf sich später nicht über die Konsequenzen wundern.

Bielefeld, März 2003

 

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