Warum wir kein Suchmaschinen-Marketing, Erotikwerbung bzw. Erotik-Marketing für andere Erotikseiten machen möchten.

Bielefeld, den 15.11.02: In den letzten Monaten haben sich die Anfragen nach Maßnahmen und Strategien fürs Suchmaschinen-Marketing von Erotikwebsites deutlich erhöht. Tendenziell wird Erotik-Werbung immer stärker nachgefragt. Darunter sind nicht nur Neueinsteiger im Erotikgeschäft gewesen, sondern auch etablierte Erotik-Anbieter fragten konkret nach entsprechender Unterstützung beim Erotikmarketing in Suchmaschinen. Um nicht jede Anfrage einzeln beantworten zu müssen, haben wir unseren Standpunkt zum Erotik Marketing in Suchmaschinen hier einmal schriftlich fixiert.

Die Situation im Bereich Onlinemarketing - hier vor allem im Teilbereich Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinen-Marketing - sieht konkret so aus: Es gibt eine Reihe von wirklich guten Suchmaschinenoptimierern und Agenturen für Suchmaschinen-Marketing, die in verschiedenen Wirtschaftsbereichen tätig sind. Wenn es aber ums Thema Erotik geht, gibt es in unserer Branche einen Schnitt. Entweder man macht als Anbieter oder Suchmaschinenoptimierungs-Agentur nur das Promotion von Erotik-Websites oder man läßt im Prinzip weitgehend die Finger davon. Obwohl sich damit gute Geschäfte machen lassen, legt man sich auf diese Weise als Anbieter / Suchmaschinenmarketing Agentur / SEO irgendwann deutlich auf Thema Erotik-Marketing fest.

Ende 1997 bzw. Anfang 98 haben wir einige Erotikprojekte erfolgreich auf den Weg gebracht. Erfahrungen im Bereich Erotik-Werbung liegen also vor. Nur ist der technische Druck der Wettbewerber anderer Erotikbetreiber hier so stark geworden, dass mit "normalen" Methoden kein vernünftiges Suchmaschinen Ranking mehr möglich ist. Das Erotikbusiness und Adult Site Marketing - speziell das Suchmaschinen-Marketing - ist ein knallhartes Geschäft, in dem es "wenig zimperlich" zugeht. Der Wettbewerb aus der Erotik-Branche lockt quasi an jeder Ecke im Internet mit nackter Haut. Da wird es echt schwer, im Erotikgeschäft ein Bein an den Boden zu bekommen. Ohne Erotik-Marketing haben Neueinsteiger keine Chance.

Entsprechend hart sind dann auch die Gegenmaßnahmen, um sein erzieltes Top-Ranking zu behalten. Die Suchmaschinenoptimierer mancher "Optimierungsfirmen" horten zahlreiche Domains für ihre Erotik-Promotionzwecke (teilweise mehrere tausend Domains!). Hintergrund: Wird eine Erotik-Domain bei Google wegen Spamming gesperrt, sind gleich zwei bis drei neue Domains mit gleichem Inhalt am Start. Und nach wenigen Tagen sind sie wieder oben in den Suchmaschinen sichtbar, wo vorher die "verbrannte" Erotik-Domain stand. Das ist nicht unberdingt unsere Vorstellung von sauberem Suchmaschinen-Marketing und Erotikpromotion, die zu mehr Umsatz im Erotik-Bereich führen soll.

Die anstehende interne Entscheidung bei uns Mitte 1998 lautete:
Entweder neben dem Erotikmarketing die komplette Projektierung (Räume, Darsteller, Technik, Shop- und Zahlungsabwicklung, Lizenzen, usw. ) selbst in die Hand nehmen oder sich aus diesem Geschäft weitgehend zurück ziehen. Mit Partnern teilen wollten wir in diesem Bereich nicht.
Erotik-Angebote wie "Sie machen uns als Suchmaschinendienstleister das Erotic-Marketing - wir geben Ihnen 50 % vom Umsatz..." sind nicht unser Stil. Denn wer bei diesem finanziellen Risiko 50 % bekommen kann, der kann auch gleich 100 % sagen. Dafür braucht man im Erotik-Geschäft nur etwas mehr Kapital, ein faires Mitarbeitermodell (Bezahlung), den nötigen unternehmerischen Biss für so ein Erotik-Promotion-Projekt, den richtigen Riecher und sonst nichts.

Da wir mit mehreren Beratern seit Jahren im Bereich Wirtschaft tätig sind, haben wir auf das schnelle Geld beim Erotik Promotion verzichtet und uns weiter für den klassischen Weg entschieden. Mehr als 100 gute Erotikdomains wurden in den letzten Jahren verkauft. Unsere letzte Erotik-Domain - Erotik-Online.de - steht noch zum Verkauf an. Zwei Altkunden in diesem Bereich betreuen wir noch technisch, weil wir noch andere Projekte (Immobilienwirtschaft / Zahlungsabwicklung) mit denen abwickeln. Es handelt sich um einen Escortservice bzw. Begleitservice, sowie einem weiteren Begleitservice als Partneragentur dieses Kunden. Über den Escortservice gibt es hier weitere Infos. Der andere Internetkunde betreibt zusätzlich zu seinem DVD-Presswerk einen internationalen DVD-Versand für Erotik-DVDs im deutschsprachigen Ausland. Ansonsten ist das Thema Erotikpromotion für Dritte für uns vorläufig erledigt.

Keine Frage, auch in der Erotikbranche schwinden die Umsätze im Sexgeschäft. Die Wirtschaftsflaute geht auch an der virtuellen Sexindustrie / Adult Industry nicht folgenlos vorbei. Eine Erotik-Website muß heute schon außergewöhnlich gut und bekannt sein, um anzukommen. Erotik-Marketing muß her! Mit kostenlosen Zappelbildern, schlechten Pornovideos und verlockenden Versprechungen ist heute kaum noch Umsatz zu machen. Und Umsatz ist im Erotik-Geschäft nicht gleich Gewinn, viele Anbieter haben damit offenbar ein grundlegendes Verständnisproblem. Jedem angehenden Existenzgründer können wir nur dringend davon abraten, sich in der heutigen Situation ohne genaues Konzept und Businessplan in ein solches Haifischbecken wie der Erotik-Branche zu stürzen. Das gilt im Bereich Adult Industry für Hardcore & Softcore gleichermaßen.

Diese Erfahrungen machen zur Zeit leider auch einige Exkunden aus dem Erotik-Business von uns, die sich für viel Geld extern eine bunte Flash-Website gekauft haben und über ein Lizenzprogramm aus dem Erotic-Bereich monatlich Livecams, Bildgalerien und ähnliches zukaufen. Auch Models müssen sich was überlegen. So ein Geschäftsmodell gibt es an jeder virtuellen Straßenecke im Internet; die wirtschaftliche Tragfähigkeit darf ernsthaft bezweifelt werden. Und ohne massive Bewerbung bzw. Erotik-Promotion der Erotik Website (Onlinepromotion / Offlinepromotion!) tut sich im Bereich Adult Industry so gut wie nichts in Sachen zahlungsbereiten Besuchern und Erotik. Das muß an dieser Stelle einmal ganz deutlich gesagt werden!

Die derzeit öffentlich geführte Diskussion um die 0190-Nummern und ähnliche Abrechnungsmethoden über Dialer erschweren professionellen Erotik-Seitenbetreibern ebenfalls das Leben. Das Inkasso wird zunehmend aufwändiger; die Kundenansprüche in Sachen technischer Leistung steigen weiter an. Dazu kommt das Thema Jugendschutzbeauftragte oder Jugendschutzbeauftragter. Viel Aufwand also, bevor der Rubel richtig rollt. Der flotte Marketing-Spruch "Sex sells..." ist also nicht immer gültig.

Man muß inzwischen schon einen ordentlichen Sack Geld für Investitionen und viel Zeit mitbringen, um sich im Sex-Bereich als Neueinsteiger zu etablieren. Im Prinzip ist das in allen anderen Wirtschaftsbereichen auch so, nur im Sexbusiness besonders ausgeprägt..

Für neue Erotik oder Sex Projekte anderer Anbieter (Adult Site Marketing / Adult Webmarketing) stehen wir definitiv nicht mehr zur Verfügung - für erstklassiges Suchmaschinen-Marketing in anderen Branchen außerhalb von Sex & Erotic gerne!

Bielefeld, November 2002

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