Website-Analyse in der Praxis:
Was tun bei einer Website, die nur aus Bildern besteht?
Überprüfung ( Website-Analyse) der Homepage
eines Finanzberaters im Hinblick auf das Suchmaschinen-Marketing und
die Suchmaschinentauglichkeit.
Bei unserer kostenlosen Websiteanalyse begegnen uns auch im Jahr
2002 immer noch neu erstellte Sites, die tatsächlich noch nahezu
vollständig aus Grafiken bestehen. Da kommt man selbst als Internet-Fachmann
ins Staunen.
Ein
gutes Beispiel ist diese Seite. Inhaber und Aufgabenspektrum des Finanzberaters
sind uns seit 1996 persönlich bekannt. Hier hat allerdings eine
Werbeagentur "professionell Hand angelegt" und für
den Auftritt gesorgt. Dieser Fall ist eigentlich eher typisch für
kleine Präsenzen und wird daher näher beschrieben. Man kann
sich als Unternehmer daran ein Beispiel nehmen und sollte möglichst
nicht in diese Falle treten.
Nicht selten möchten Auftraggeber ja im Rahmen einer Neustrukturierung
des Geschäftsbetriebs alles aus einer Hand haben; neues
Corporate Design, Imagebroschüren, Stempel, Briefpapier, Flyer,
Visitenkarten und anderes Material. Verständlich, denn zum neuen
Auftritt gehört natürlich auch eine passende Homepage.
Ein Werbeagentur wird kontaktiert oder man kennt bereits eine Agentur
vom letzten Auftrag her. Die grundsätzliche Idee, alles aus einer
Hand zu beziehen, ist nicht falsch. Allerdings haben sich nicht
ohne Grund Spezialagenturen für
Webdesign oder Agenturen für
Suchmaschinen-Marketing in den letzten Jahren erfolgreich
auf dem Markt entwickelt. Hier ist inzwischen wesentlich mehr Hintergrundwissen
nötig, das viele kleine und klassische Werbeagenturen einfach
aus Personalgründen nicht mehr abdecken können. Das sollte
man als Auftraggeber nur besser vorher wissen...
Im
hier beschriebenen Fall entstand so eine kommerzielle Website für
den unabhängigen Finanzberaters, die über den Status eines
virtuellen Hochglanzprospekts leider nicht hinausgekommen ist.
In Suchmaschinen wurde diese Site trotz Anmeldungen nicht gefunden.
Im Rahmen einer Nachbesserung ist die Site von der ursprünglich
beauftragten Agentur nochmals mit Meta-Tags auf der Startseite und Flashanimation
ausgestattet worden. Der Erfolg ist bisher definitiv ausgeblieben. Verständlich,
wenn fast alle Teile der Site nur aus Agenturbildern und Texte im
Grafikformat bestehen. Zum Teil fehlten in der ersten Version
nahezu durchgehend die Seitentitel oder es stand nur "Adobe
Golive 4" im Titel. Die Site wurde mit Framens konzepiert. Die
nette Flash-Animation als Intro beim Betreten der Site ist übrigens
schon typisch für die heutige Zeit (und völlig überflüssig).
Die Einzelseite - exemplarisch
hier einmal eine dokumentiert - sieht zwar auf den ersten Blick
manierlich aus, besteht aber letztendlich nur aus zusammengesetzten
und wertlosen Grafiken. Ein technisches Trauerspiel
nach 7 Jahren Internet. Spontan würde uns hier der Begriff Schadensersatz
einfallen...
Was wäre in einem solchen Fall technisch nötig:
Zuerst einmal alle Texte vom Grafikformat in für Suchmaschinen
lesbare Texte konvertieren. Das Wichtigste auf die erste Seite
bringen, die Flashanimation rausnehmen. Im Rahmen einer
Überarbeitung benötigen alle Seiten einen aussagekräftigen
Seitentitel, Keywords und eine kurze Seitenbeschreibung
im Kopf der Seite. Zusätzlich pro Kernthema eine hochoptimierte
Seite erstellen, die sich speziell mit dem Thema Suchmaschinen beschäftigt.
Aktuelle Infos zum Thema Baufinanzierung und Basel II
direkt sichtbar auf der Startseite ablegen.
Was wäre hier betriebswirtschaftlich sinnvoll?
Bei einem solch geringem Seitenumfang (unter 12 Seiten) lautet bei uns
der eindeutige Ratschlag: Neu erstellen lassen! Der bisher investierte
Aufwand sollte als Lehrgeld verbucht werden, so ärgerlich
wie das auch ist. Gerade im Hinblick auf weitere Ausbaustufen macht
es keinen Sinn, wieder nur in Flickwerk zu investieren. Das bekannte
optische Design könnte beibehalten werden, der komplette technische
Hintergrund wird wieder komplett in HTML mit CSS-Unterstützung
realisiert. Alternativ käme die Umsetzung über ein kleines
CMS (Content-Management-System) in Frage. Mit einem solchen kleinen
Rhedaktionssystem hat auch der Kunde die Möglichkeit, selbst
schnell neue Inhalte zu publizieren oder Änderungen vorhandener
Seiten vorzunehmen.
Die wirtschaftlichen Folgen dieses Trauerspiels:
In der derzeitigen Form wird - unternehmerisch betrachtet - definitiv
echtes Potential verschenkt. Wer nach Baufinanzberatung, Gewerbefinanzierung
oder Vorfälligkeitsentschädigung bei Google sucht, landet
überall nur eben nicht bei diesem Experten. Schade, sitzt hier
doch ein unabhänginger Experte und Finanzberater zum Thema Bau-
und Gewerbefinanzierung. Auf der bereits mehrmals überarbeiteten
Homepage wird jedenfalls technisch gesehen nahezu jedes Mittel
genutzt, um NICHT IN SUCHMASCHINEN GEFUNDEN ZU WERDEN.
Gerade jetzt, wo viele kleine und mittlere Unternehmen beim Thema betriebliche
Finanzen kalte Füße bekommen haben - Stichwort Ranking,
Basel II - könnte dieser Finanzberater durch entsprechende
Beratungsangebote im Bundesland Baden-Würtemberg sicherlich guten
Umsatz machen.
Zwar treten theoretisch die Vorgaben von Basel II erst 2003 in Kraft;
nahezu alle Kreditinstitute bewerten Unternehmen aber schon jetzt nach
den neuen Bewertungsrichtlinien. Und da fließen inzwischen viele
bittere Tränen in deutschen Betrieben, trotz langjähriger
positiver Geschäftsbeziehungen zwischen manchem Geldinstitut und
Mittelständler. Allgemeine Tendenz derzeit als KMU: Hose bei der
Hausbank runterlassen und abwarten. Leider ein trauriges Kapitel, die
Mittelstandsfinanzierung 2003. Werden Kreditlinien gekappt, stehen viele
Betriebe in Deutschland vor dem Aus.
In dieser Situation suchen viele Unternehmer nach einem qualifizierten
Berater. Dieser Finanzberater hier hat leider die unternehmerischen
Chancen bisher nicht genutzt. Schade eigentlich.
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Quelle:
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